Dropout in der Alphabetisierung und Grundbildung (DrAG)
Analyse von Ursachen und Präventionsmöglichkeiten
Analyse von Ursachen und Präventionsmöglichkeiten
Eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen ist die erfolgreiche Teilnahme an Alphabetisierungs- und Grundbildungsmaßnahmen. Frühzeitige Abbrüche von Teilnehmenden sind jedoch nicht selten. Welche individuellen Lebensumstände und Motive der Teilnehmenden führen dazu, dass sie Maßnahmen frühzeitig abbrechen? Wie kann von Seiten der Bildungseinrichtungen und der Lehrenden den Risiken eines Abbruchs entgegengewirkt werden? Diese und andere Fragen rund um das Thema Dropout untersucht das Forschungsprojekt DrAG.
Umfangreiche Untersuchungen zum Phänomen Dropout sind bisher überwiegend in den pädagogischen Bereichen Schule, Berufsbildung und Hochschule durchgeführt worden, während Bildungsabbrüche in der Erwachsenenbildung / Weiterbildung und konkret in der Alphabetisierung und Grundbildung theoretisch wie auch empirisch weitgehend unerforscht sind. Bei den Adressaten von Angeboten der Alphabetisierung und Grundbildung handelt es sich um eine vulnerable Personengruppe, deren Bildungserfahrungen häufig von Misserfolgserlebnissen gekennzeichnet sind und deren Weiterbildungsbereitschaft somit besonders fragil ist. Daher erscheint es umso wichtiger, diese Zielgruppe adäquat zu erreichen.
Die Untersuchung von Bildungsabbrüchen in der Alphabetisierung und Grundbildung auf unterschiedlichen Ebenen lässt Rückschlüsse zu, wie Abbruchrisiken und -ursachen individuell und systembezogen präventiv entgegengewirkt werden kann. Zudem werden basierend auf den durch qualitative Befragungen gewonnenen Ergebnissen Handlungsempfehlungen für die Praxis geschlussfolgert. So kann neben einer Professionalisierung der Lehrenden in ihrem Wissen und in ihrer Sensibilität um entsprechende Risikofaktoren auch eine passgenaue Entwicklung von Lernangeboten erfolgen, um den Teilnahmeerfolg der Betroffenen zu erhöhen.